In diesem Beitrag gebe ich euch einen sehr privaten Einblick in unser Familienleben und wie es zeitweise nach der Auswanderung ganz schön durchgeschüttelt wurde. Oftmals bekomme ich die Frage gestellt, wie ich es schaffe, so viel Zeit in meine beruflichen Projekte zu investieren und gleichzeitig genug Zeit für die Familie zu haben. Der Spagat zwischen Beruf und Familie ist sowohl in Deutschland als auch in Kroatien für viele Familien, Väter und Mütter nicht einfach.
Freunde, Familienmitglieder und all die Menschen, die mich gut kennen, wissen, dass ich es liebe, zu arbeiten. Gleichzeitig wissen aber auch meine Kinder, dass mein Mann und ich viel arbeiten müssen. In Deutschland war es für Lena und die Zwillinge normal, dass ich bis zu 8 Stunden im Büro war.
Hier in Kroatien wurde der Spagat zwischen Arbeit und Muttersein allerdings nochmal um einiges schwieriger. Das liegt vor allem daran, dass Lena im Wochenwechsel mal vormittags und mal nachmittags Unterricht hat und die Stundenanzahl in Kroatien zudem ‘nur’ 5 Stunden täglich beträgt. In Deutschland waren ihre Schultage länger. Und auch bei den Zwillingen hat sich im Tagesablauf einiges geändert, denn nun gehen sie täglich von 15 bis maximal 20 Uhr in die Kita.
Hier in Kroatien haben wir auch keinen Babysitter oder Oma und Opa in der Nähe, die bei Bedarf einspringen oder die Kinder aus der Kita abholen könnten. Die einzige Entlastung ist für uns seit einiger Zeit Nina, eine liebe Studentin, die unseren Zwillingen 3x pro Woche mit der kroatischen Sprache hilft. In diesen 1,5 Stunden kann ich dann problemlos Termine erledigen, einkaufen gehen oder konzentriert geschäftliche Dinge abarbeiten. Ansonsten muss jedoch immer einer von uns Zuhause sein, weil die Kinder einfach noch zu klein sind, um alleine zu bleiben.
Das alles bedeutet für mich, dass ich meinen Arbeitstag also weder komplett in den Vormittag noch in den Nachmittag schieben kann. Insbesondere in den ersten Wochen nach der Auswanderung sind wir durch die vielen Veränderungen in der Familie oft an unsere Grenzen gestoßen. Vor allem für meinen Mann Olli war die Umstellung groß, denn in Deutschland war er meistens morgens um 6 Uhr aus dem Haus und kam ca. 12 Stunden später wieder nach Hause. Die Umstellung führte dazu, dass wir oft diskutiert und auch mal gestritten haben, denn jeder von uns musste seine eigene Position und veränderte Rolle in der Familie finden. Die Kinder waren durch die veränderten Schul- und Kita Zeiten mehr Zuhause als sie es in Deutschland waren und so mussten sie wieder lernen, sich mehr mit sich selbst zu beschäftigen. Lena hat daher früh begonnen, sich vor oder nach der Schule mit Freunden zu treffen. Die Zwillinge waren es aus der Kita in Deutschland gewohnt, dass sie 6-7 Stunden täglich beschäftigt und gefordert wurden. Auch für sie war es zu Beginn schwierig, sich an den neuen Alltag zu gewöhnen.
Für uns Eltern waren die Veränderungen unterschiedlich stark, denn obwohl ich in Deutschland selbst auch oft den ganzen Tag im Büro war, kannte ich bereits die Arbeit aus dem Homeoffice. Von allen Familienmitgliedern waren die Veränderungen wohl aber für Olli am größten. Im Vergleich zu Deutschland war er hier nun noch mehr in seiner Vaterrolle gefordert, er musste sich viel mehr um den Haushalt kümmern und zusätzliche Verantwortungen übernehmen, die er so früher nicht hatte. Das war und ist bis heute für ihn nicht immer einfach. Ich bewundere ihn dafür sehr, denn er ist immer wieder bereit, seine und und unsere Gewohnheiten anzupassen und Veränderungen anzunehmen.
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All diese Veränderungen haben jedoch auch dazu geführt, dass wir wieder viel mehr gemeinschaftlich machen und Zeit miteinander verbringen. Auch, wenn es manchmal anstrengend ist, so genießen wir es sehr, dass wir als Familie unsere Zeit zusammen intensiver erleben dürfen.
Der Spagat zwischen Arbeit und Familie ist nicht nur für mich als Mutter groß, sondern auch für meinen Mann und unsere Kinder. Das Wichtigste ist, dass alle offen für Veränderungen sind, man im Kopf flexibel für neue Wege bleibt und auch bereit dazu ist, die Komfortzone das ein oder andere Mal zu verlassen.
Man bekommt das alles hin, wenn man möchte. Aber man muss bereit sein, sein Bestes zu geben und die Dinge zu verändern, die vielleicht schon jahrelang gleich liefen. Denn mit der Auswanderung ändert sich nicht nur das Land, in dem man lebt, sondern auch die Gewohnheiten.
Wie bringt Ihr Berufsleben und Muttersein unter einen Hut? Schreibt mir gerne Eure Tipps in die Kommentare.