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Kroatisch lernen

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Das Thema Kroatisch lernen ist für viele Auswanderer und besonders für Auswandererfamilien ein großes Thema, das auch mit vielen Sorgen und Ängsten verbunden ist. Und ich muss zugeben, auch ich habe mir darüber im Vorfeld viele Gedanken gemacht, denn man möchte natürlich, dass die Kinder in der Schule und im neuen Land gut klar kommen. Deshalb erzähle ich euch heute, wie wir das Thema Kroatisch lernen angegangen sind.

Schon bevor wir ausgewandert sind, haben Lena und ich in Deutschland 3 Monate Kroatischunterricht bei einem sehr netten Rentner genommen. Er ist selbst Kroate und lebt in Hamburg. Von Montag bis Freitag kam er jeweils für 1,5 Stunden zu uns nach Hause.


Für mich war es ehrlich gesagt mörder anstrengend, denn wir haben vor allem die Grammatik und einzelne Fälle gelernt.
Besonders schwierig fand ich, dass man die Sprache außerhalb dieser 1,5 Stunden in seiner Umgebung nicht gehört hat, denn wir waren ja noch in Deutschland.
Und auch Lena hat es nicht wirklich gefallen oder Spaß gemacht, weil sie auch noch nicht richtig den Sinn gesehen hatte, wieso sie die Sprache lernen soll.
In Kroatien angekommen, war es allerdings so, dass die Lehrerin von Lena bereits in den ersten 2-3 Wochen auf mich zu kam und Lena für ihre Sprachkenntnisse gelobt hat, insbesondere für die Grammatik.
Die Lehrerin fand das sehr bewundernswert.

Lenas Vorteil lag darin, dass sie durch das Beherrschen der Grammatik “nur noch” die Vokabeln lernen musste - und was eignet sich da besser als der Umgang mit anderen Kindern in der Schule? In kürzester Zeit konnte sich Lena sehr gut verständigen, sprechen und mit anderen Kindern unterhalten.Wer also die Möglichkeit hat, der sollte unbedingt versuchen, schon im Vorfeld Kroatisch zu lernen, zumindest die Grammatik.

Seitdem wir in Kroatien sind, habe ich selbst so gut wie gar nichts in Bezug auf das Sprachenlernen unternommen, Zwar habe ich ab und zu mit der Mondly App Vokabeln gelernt, aber ehrlich gesagt ganz wenig. Das liegt auch daran, dass ich geschäftlich sehr gut mit Englisch klar komme und mit meinen Kunden daher ausschließlich auf Englisch oder Deutsch spreche. Kurz gesagt: mir fehlte bisher einfach die Notwendigkeit, die kroatische Sprache können zu müssen.

Aber: schon vor der Auswanderung nach Kroatien habe ich gesagt, dass ich die Sprache definitiv lernen werde, denn wenn ich in ein anderes Land gehe, dann ist das für mich selbstverständlich. Das war zudem eines der Dinge, die mich in Deutschland am meisten gestört haben. Ich hatte den Eindruck, dass sehr viele Einwanderer und Migranten nicht daran interessiert waren, die deutsche Sprache zu lernen und sich der Kultur anzupassen.

Deshalb habe ich mir das Ziel gesetzt, innerhalb der ersten 5 Jahre in Kroatien so gut Kroatisch zu lernen, dass ich mich gut verständigen kann und die Sprache verstehe.

Kroatisch kann ich auch jetzt schon relativ gut verstehen, aber sprechen kann ich nur wenige Dinge, wie z.B. “Hallo”, “Tschüß”, “Wie geht’s dir?”, “Wir sehen uns morgen” und natürlich “einen Liter Weißwein bitte” - man muss Prioritäten setzen


Jetzt, nach etwas über einem Jahr in Kroatien, habe ich das Sprachenlernen wieder in Angriff genommen und gehe nun 2x in der Woche nach Split zur Sprachschule. Dort habe ich 1,5 Stunden Unterricht. Und auch ich merke, so wie Lena damals, dass mir die 3 Monate Unterricht in Deutschland etwas gebracht haben. Dadurch, dass ich von den Fällen und der Grammatik schon einmal gehört habe und es damals täglich trainiert habe, hilft es mir jetzt extrem weiter. In der Sprachschule spreche ich mit meiner Lehrerin und Zuhause übe ich ab und zu, indem ich mich mit meinen Kindern unterhalte. Denn nicht nur Lena, sondern auch die Zwillinge sprechen mittlerweile gut kroatisch. Eines unterscheidet sie jedoch von Lena. Wenn ich die Zwillinge zum Beispiel frage, was “Bleistift” auf Kroatisch heißt, dann sagen sie, dass sie das nicht wissen. In der Schule benutzen sie das Wort jedoch und reagieren auch darauf. Ich vermute, dass sie mit ihren 6 Jahren noch anders denken und Sprachen lernen als Lena mit 11 Jahren. Die Zwillinge speichern das Wort anders ab bzw. übersetzen nicht 1:1 von einer Sprache in die andere. Lena hingegen kann mir jedes Wort direkt übersetzen oder die Satzbausteine benennen.

Daher für alle, die sich Sorgen um das Auswandern mit Kindern in Bezug auf die Sprache machen: es ist kein Problem! Meine Kinder sind alle drei sehr unterschiedlich, aber die Sprache ist für keines von ihnen ein Problem. Für mich selbst ist es dagegen sehr anstrengend, vor allem neben dem Beruf und der Freizeit mit den Kindern noch die Sprache zu lernen. Aber ich sehe das als eine Art Respekt gegenüber dem Land und den Menschen an, dass ich die Sprache lerne. Deshalb gebe ich jetzt Gas!

Bisher bin ich sehr zufrieden mit der Sprachschule in Split und wenn das so bleibt, dann werde ich euch demnächst mehr darüber erzählen und sie euch auch verlinken. Und sobald ich mehr Fortschritte gemacht habe, wird es vielleicht auch mal eine kleine Gesprächsrunde mit meinen Kindern auf Kroatisch geben. Aber dafür müsst ihr mir noch ein bisschen Zeit geben.

Was habt Ihr für Erfahrungen in Sachen Fremdsprache lernen gemacht? Habt Ihr Tipps, was man noch unterstützend zum Unterricht noch machen sollte?

Infobox

Mein Buchtipp für die kroatische Grammatik:

Praktische Grammatik der kroatischen Sprache: Systematische Übersicht der kroatischen Sprache*

Kurze schöne Romane zum Kroatisch lernen:

Mein Name ist Monika - 1. Teil / Moje ime je Monika - 1. dio: Lesebuch als Mini-Roman in kroatischer Sprache mit Vokabelteil*

Meine Fernbeziehung / Moja daleka ljubav: Lesebuch als Mini-Roman in kroatischer Sprache mit Vokabelteil*

Die Mondly App - Mein Favorit zum Vokabeln lernen:

Mondly App*

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