Es ist Sommer in Split und das Blau des Meeres scheint mit dem Blau des Himmels um die Wette zu strahlen. Wolkenloser Himmel, kristallklares Meer, wunderschöne Inseln, gutes Essen und eine entspannte, unbeschwerte Zeit. Traumhaft, oder?
Kein Wunder, dass so mancher Urlauber nach den Ferien auf die Idee kommt, nach Kroatien auszuwandern. Da ich im Sommer immer deutlich mehr Fragen zu unserer Auswanderung, dem Leben in Kroatien und dem Alltag der Kinder bekomme, starte ich eine kleine Blog-Serie zu den wichtigsten Fragen, die man sich stellen sollte, wenn man nach Kroatien auswandern möchte. Hier ist Teil 1 mit meinen ersten drei Denkanstößen, inklusive Tipps. Viel Spaß beim Lesen!
Auswandern bedeutet, sein ganzes Leben umzukrempeln. Das eigene Leben und das der Familie, die eventuell mit auswandert, wird komplett auf den Kopf gestellt. Aus diesem Grund ist es ein absolutes Muss, die Entscheidung für eine Auswanderung nicht spontan und aus dem Bauch heraus zu treffen, sondern sich gründlich Gedanken zu machen. Vor allem, wenn auch Kinder von dieser Entscheidung betroffen sind.
Der Umzug in ein neues Land mit einer fremden Sprache, unbekannten Orten und ohne enge Freunde oder Bekannte ist für jedes Kind eine Herausforderung, unabhängig vom Charakter. Aber auch für die Eltern sollte die Auswanderung kein Versuch auf gut Glück sein. Denn wenn sich die Kinder später in Kroatien wohlfühlen, die Eltern ihnen dort aber kein Leben ermöglichen können, dann wird eine Rückkehr für die Kinder erneut zur Herausforderung. Meine Kinder wären todunglücklich, wenn ich ihnen jetzt sagen müsste, dass wir Kroatien wieder verlassen und nach Hamburg zurückkehren.
Mein Tipp: Informiert euch! Auch, wenn es etwas kostet. Am Ende spart man sich viel Geld, denn Fehlentscheidungen wegen Unwissenheit sind nicht nur teuer, sondern auch unnötig. Als ich mich damals mit dem Thema Auswandern beschäftigt habe, gab es leider nicht viele Informationen im Internet. Deshalb biete ich seitdem eine Beratung für (potenzielle) Auswanderer an. Außerdem entsteht gerade eine E-Book Reihe, die alle relevanten Themen rund ums Auswandern abdeckt: Von Kita, Schule und Ausbildung in Kroatien über Versicherungen und Steuern bis hin zum Thema Immobilien in Kroatien.
Ich bin ehrlich: Hätte es all diese Informationen und Angebote damals schon gegeben, hätte ich mir viel Zeit, Nerven und Recherchen sparen können. Solche und ähnliche Angebote sind auf jeden Fall eine gute Investition!
Wie ihr wisst, haben wir gleich zu Beginn ein Haus in Kroatien gekauft. Heute würde ich es anders machen und zuerst ein Haus oder eine Wohnung mieten. Warum?
Weil man so mit weniger Druck schauen kann, ob einem die Gegend zu jeder Jahreszeit gefällt, das Leben in Kroatien allgemein und die Schulen in der Nähe zusagen. Außerdem ist es einfacher, ein Mietobjekt aufzugeben, als ein Haus zu verkaufen. Glücklicherweise sind wir mit unserer Entscheidung für Split / Dalmatien sehr zufrieden, aber es hätte auch anders kommen können.
Tatsache ist aber auch, dass es in Kroatien nicht so einfach ist, eine Mietwohnung zu finden. Deshalb hier ein Tipp: Einfach während des Urlaubs bei Vermietern von Ferienwohnungen anklopfen und fragen, ob sie an einer langfristigen Vermietung interessiert sind. Diese Methode funktioniert in Kroatien wirklich noch sehr gut und meistens kann man sich mit den Vermietern gut einigen.
Übrigens vermieten auch wir unser Liness Split Haus außerhalb der Hauptsaison und bald haben wir zwei Neubauwohnungen in Solin zur Langzeitmiete (Mindestmietdauer 1 Jahr) im Angebot. Wer Interesse hat, kann mir gerne über Split Consulting oder Instagram schreiben. Mietwohnungen findet man ansonsten auch über Njuskalo, einer kroatischen Plattform.
Sehr oft höre ich, dass Auswandern nur etwas für Leute mit einem guten finanziellen Hintergrund ist, sonst ist es eigentlich unmöglich. Natürlich sind wir nicht ohne Rücklagen nach Kroatien gekommen, aber dafür haben wir auch in Deutschland alles verkauft und aufgegeben. Außerdem muss man sich im Klaren sein: Auswandern ist kein Urlaub!
Wer nach Kroatien oder in ein anderes Land geht, muss bereit sein, dort zu arbeiten. Es gibt dazu viele Möglichkeiten: online Geld verdienen, Jobs in der Region annehmen oder sich selbstständig machen. Und notfalls muss man eine zeitlang Jobs ausüben, die man vorher noch nie gemacht hat, wie zum Beispiel im Winter als Kassiererin arbeiten und in der Saison als Reinigungskraft aushelfen.
Manchmal muss man ganz den Beruf wechseln, um überhaupt auswandern zu können. Das hat auch Isabel gemacht, mit der ich zusammen an den E-Books arbeite. Sie hat in Deutschland Erziehungswissenschaften studiert und anschließend als Leiterin einer Kindertagesstätte gearbeitet. Als der Wunsch nach Ortsunabhängigkeit und einer Auswanderung größer wurde, war klar, dass sie den Job wechseln muss. Noch in Deutschland hat sie Weiterbildungen, Praktika und Traineeships gemacht. Jetzt ist sie erfolgreich im Online-Marketing tätig - mit einer eigenen Firma in Kroatien.
Wer auswandern will, findet einen Weg. Aber man muss bereit sein, sich zu verändern, Lösungen zu finden und auch hart zu arbeiten. Der finanzielle Hintergrund entscheidet aber nicht darüber, ob eine Auswanderung möglich ist oder nicht.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du dir darüber bereits Gedanken gemacht? Schreibt mir gerne auch in die Kommentare, welche Fragen euch vor der Auswanderung beschäftigen.
Im zweiten und dritten Teil der Blogserie wird es übrigens darum gehen, wie man seinen Kindern einen guten Start in der Kita / Schule ermöglicht und ob man ohne Sprachkenntnisse in Kroatien klarkommt.
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