Mit dem Jahreswechsel hat sich in Kroatien nicht nur das Datum geändert, sondern auch die Währung. Der Euro hat die Kuna abgelöst und ist nun die offizielle Währung in Kroatien.
Über den Blog und Instagram erreichen mich viele Fragen von euch. Vor allem, was die Preise und Teuerungen angeht.
Aus meiner Perspektive hat der Wechsel von Kuna zu Euro relativ reibungslos funktioniert. Mittlerweile laufen alle Geldautomaten wieder und auch die Banken sind geöffnet, nachdem sie wenige Tage für die Umstellung geschlossen waren. Aus meiner Sicht hat die technische Umsetzung gut funktioniert.
Noch bis zum 14.01.2023 kann in Kroatien auch mit der Kuna bezahlt werden, bevor nur noch der Euro als Zahlungsmittel gilt. Der Wechsel von Kuna in Euro ist noch bis Ende 2023 möglich. Im Alltag fiel mir auf, dass vor allem die ältere Generation auf die Kuna beharrt und sich schwer tut. Das sieht man daran, dass diese überwiegend noch mit Kuna zahlen und auch äußern, dass sie den Euro nicht möchten. Das war allerdings in Deutschland beim Wechsel von D-Mark zu Euro ähnlich.
Eins ist mir aber ganz wichtig zu sagen: viele denken, dass die Preissteigerungen nur mit der Umstellung auf den Euro zu tun haben. Kroatien ist aber schon lange kein Land mehr, in dem alles billig und günstig ist. Als Beispiel: ich zahle mittlerweile bei Lidl in Kroatien genauso viel, wie zu dem Zeitpunkt in Deutschland, als wir ausgewandert sind (August 2021). Natürlich muss man bedenken, dass dazwischen die Inflation liegt, aber günstig ist Kroatien schon vor der Umstellung auf den Euro nicht mehr gewesen.
Ich glaube, dass vielen erst jetzt bewusst wird, wie teuer Lebensmittel, Immobilien, Kleidung, etc. sind, weil sie den direkten Vergleich in Euro sehen. Vor allem Kroaten, die jetzt ihr Gehalt in Euro erhalten, merken, dass dieses nicht mit den Lebenshaltungskosten zusammenpasst.
Ich kaufe meine Kleidung sehr gerne bei Replay in Split ein und dort habe ich es einmal direkt verglichen: Kleidung ist ein wenig günstiger als in Deutschland, aber das ist maximal ein Unterschied von 1-2%. Wohingegen das Gehalt in Kroatien deutlich unter dem Durchschnitt eines deutschen Gehaltes liegt. Auch bei Douglas habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich für Kosmetik oder Pflegeprodukte in etwa denselben Preis zahle wie in Deutschland.
Der Euro hat jedoch auch Vorteile. Einfacher wird es so zum Beispiel bei Hauskäufen. Als ich damals unser Family-Haus gekauft habe, gab es 12 Eigentümer. Die Eigentümer haben in verschiedenen europäischen Ländern gewohnt und wollten alle ihr Geld in Euro erhalten - auch die Eigentümer aus Kroatien. Auszahlen musste ich ihren Anteil jedoch in Kuna. Ich musste also viel Geld transferieren und wechseln. Heute wäre das alles einfacher gewesen.
Das wird auch eine enorme Verbesserung für meinen beruflichen Alltag bei Split Consulting sein, wenn ich auf die individuelle Haussuche für meine Kunden gehe, da sowohl Käufer als auch Verkäufer den Euro bevorzugen.
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