Heute geht es weiter mit dem nächsten Teil der 10 wichtigsten Fragen, die man sich vor der Auswanderung stellen sollte oder die ihr mir häufig stellt. In diesem zweiten Teil geht es vor allem um mögliche Sprachbarrieren, wie man seinen Kindern den Schulstart erleichtern kann und wie man sich am besten auf den nicht ganz einfachen Schritt der Auswanderung vorbereitet.
Wie immer gilt: Schreibt mir gerne in den Kommentaren, welche Tipps ihr noch habt oder teilt eure Erfahrungen mit mir. Ich freue mich immer, von euch zu lesen!
Frage 4: Wie kann ich meine Kinder beim Schulstart in Kroatien unterstützen, besonders, wenn sie noch kein Kroatisch sprechen?
Das ist tatsächlich die am häufigsten gestellte Frage auf meinem Blog und Instagram-Account. Und ich kann das gut verstehen, denn als Eltern möchte man es seinen Kindern so einfach wie möglich machen und ihnen einen guten Start ermöglichen. Gleichzeitig hat man immer die Sorge im Hinterkopf, ob das alles nicht viel zu viel für unsere Kinder ist. Auch meine größte Angst war es, dass meine Kinder durch die Sprachbarriere große Probleme in der Schule bekommen könnten.
Deshalb haben wir uns bereits in Deutschland auf die Auswanderung und den Schulbeginn von Lena vorbereitet, denn für sie sollte es kurz nach der Ankunft in Kroatien losgehen. Schon einige Wochen vor der Auswanderung haben wir deshalb Unterricht bei einem deutschsprachigen Kroaten genommen. Dieser kam täglich für 1,5 Stunden zu uns nach Hause und hat uns die kroatische Grammatik sowie grundlegende Worte und Begriffe beigebracht. Der Fokus lag aber definitiv auf der Grammatik. Auch, wenn Lena das zum damaligen Zeitpunkt eher nervig fand, hat es ihr später beim Schulstart sehr viel geholfen. Da sie die Grammatik bereits kannte, musste sie im Grunde “nur noch” Vokabeln lernen.
Bei meinen Zwillingen Fee und Till war das etwas anders. Als wir ausgewandert waren, gingen sie noch in den Kindergarten, allerdings nur für ein paar Stunden am Tag. Da sie aber immer zusammen sind, sprechen sie natürlich Deutsch miteinander. Nach dem ersten Schuljahr in Kroatien sind die beiden auch schon richtig gut in der Schule, aber wir bringen sie trotzdem zweimal in der Woche zu einer pensionierten Grundschullehrerin, die ihnen bei den Hausaufgaben hilft und mit ihnen liest.
Denn man darf nicht vergessen: Die beiden lernen nicht nur eine neue Sprache, sondern überhaupt erst Lesen und Schreiben. Das ist eine doppelte Herausforderung. Da die ehemalige Grundschullehrerin nur Kroatisch spricht, haben wir die Zwillinge auch erst zu ihr gebracht, als sie schon einen guten kroatischen Wortschatz hatten.
Ich kann daher allen Auswanderern nur empfehlen:
Lernt bereits in Deutschland / Österreich / der Schweiz die Grundlagen der kroatischen Sprache! Bei Sprachenlernen24 gibt es zum Beispiel einen sehr guten Online-Kurs für Kinder, mit dem sie spielerisch die Sprache lernen.
Falls aber die Möglichkeit besteht, persönlich bei einem Sprachlehrer Unterricht zu nehmen, dann ist das definitiv die bessere Wahl. Kroatisch ist nicht nur grammatikalisch schwierig, sondern auch in der Aussprache. Und die lernt man in einem Online-Kurs nicht so gut wie im direkten Austausch mit einem Lehrer.
Abschließend kann ich nur sagen, dass keines meiner drei Kinder aufgrund der Sprachbarriere jemals Probleme in der Schule hatte und darüber bin ich sehr froh.
Frage 5: Wo finde ich 100% zuverlässige Informationen zur Auswanderung und zu Themen wie Bürokratie, Schule, Immobilien und Gesundheitssystem?
Wirklich verlässliche Informationen, die zu 100% stimmen, gibt es in Kroatien eigentlich nicht. Ein kleines Beispiel: Als ich meine Zwillinge im Kindergarten anmelden wollte, war ich in zwei verschiedenen Kindergärten in der Gemeinde. Als es um die Förderung bzw. die Kosten für den Kindergarten ging, habe ich zwei unterschiedliche Aussagen bekommen. Eine 100% verlässliche Auskunft bekommt man also nur, wenn man vor Ort und im zuständigen Amt ist. Und mit “vor Ort” meine ich wirklich den Ort, in dem man leben möchte. Wenn ich zum Beispiel in Split zum tehnicki pregled gehe, um mein Auto anzumelden, dann bekomme ich dort vielleicht andere Aussagen als in Zagreb oder Pula. Natürlich sind die grundsätzlichen Dinge überall gleich, aber die Details können sich durchaus unterscheiden.
Um aber erste hilfreiche Informationen, einen grundlegenden Überblick, nützliche Links und Kontaktdaten oder Einblicke in das Leben in Kroatien zu bekommen, eignen sich neben meinem Blog und Instagram-Account auch unsere E-Books.
Frage 6: Wir sprechen kein Kroatisch. Können wir dann überhaupt selbstständig Behördengänge erledigen?
Meine ganz ehrliche Antwort: Nein, eher nicht. Wenn man wirklich kein Kroatisch spricht, dann muss man Glück haben, dass die zuständige Person gut Englisch spricht. Und das ist nicht immer der Fall. Um langwierige Prozesse, Missverständnisse und unnötige Probleme zu vermeiden, lohnt es sich, eine kroatisch sprechende Person an seiner Seite zu haben. Mich hat dabei Marija Krolo begleitet, die mittlerweile zu meiner guten Freundin geworden ist. Marija Krolo ist eine vom Gericht offiziell anerkannte Übersetzerin und bietet ihre Dienstleistung im gesamten Raum Split an. Mit ihrer Hilfe ging zum Beispiel meine Anmeldung in Kroatien plötzlich viel schneller, weil sie einfach ganz anders mit den Polizisten kommunizieren konnte.
Manchmal klappt es aber auch alleine. Bei der letzten Anmeldung meines Autos konnte der Mitarbeiter, der die Steuerberechnung für mich gemacht hat, sehr gut Englisch. Da konnte ich alles ohne Marijas Hilfe erledigen.
Auswanderern ohne Kroatischkenntnisse empfehle ich daher dringend, sich in ihrer Stadt oder Region einen Dolmetscher zu suchen, der sie bei wichtigen Terminen und Behördengängen begleitet. Vielleicht hat man ja auch schon im Vorfeld ein Netzwerk aufgebaut und Kroaten im Bekanntenkreis, die einem gerne helfen.
- exklusive Grundstückssuche
- individuelles Bau - und Projektmanagement
- professionelles Netzwerkmanagement
Gerne sind wir Euch mit unserem Split Consulting Team behilflich!
Frage 7: Wie bereite ich mich optimal auf eine Auswanderung vor?
Ich habe damals viel im Internet recherchiert und gelesen. Da dies sehr viel Zeit in Anspruch nahm und ich feststellen musste, dass es kaum eine zentrale Stelle mit deutschsprachigen Informationen gibt, habe ich meinen Blog ins Leben gerufen. Hier möchte ich hilfreiche und nützliche Informationen teilen, um anderen Auswanderern den Schritt zu erleichtern.
Noch ausführlicher und sehr umfangreich sind unsere E-Books zu verschiedenen Themen. Das erste E-Book “Auswandern nach Kroatien: Von der ersten Idee bis zur Umsetzung” eignet sich beispielsweise hervorragend für erste allgemeine Informationen. Wer sich für spezielle Themen interessiert, z.B. wie man sein Auto anmeldet oder wie das Schulsystem in Kroatien funktioniert, wird ebenfalls fündig.
Welche Fragen beschäftigen euch gerade vor der Auswanderung oder was hat euch Sorgen bereitet? Schreibt mir dazu gerne einen Kommentar!
Im dritten und letzten Teil geht es demnächst unter anderem um die Frage, wie man in Kroatien auch ohne Home-Office Job für Deutschland gutes Geld verdienen kann.
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